Der Analog/Digital Vergleich und Testaufbau mit identischen Objektiven
Ein direkter Bildvergleich zwischen analogen Film und der Digitalfotografie. Hier einige Beispielfotos vom Test-Aufbau. Es wurde bei beiden Kameras als Objektiv das Canon EF 70-200 2.8 II USM IS verwendet.
Warum testen, was man eigentlich nicht wirklich miteinander vergleichen kann? Ich möchte mich an alle wenden, die sich mit digitaler und analoger Fotografie beschäftigen und sich für die jeweiligen Vor- und Nachteile interessieren. Es gibt viele Mythen und noch immer offene Fragen zu diesem Thema.
- Ist die digitale Fotografie wirklich besser als der Film?
- Welche Vorteile hat ein Filmnegativ oder das Dia gegenüber den digitalen Bildern?
- Haben trotz modernster Technik digitale Fotos vielleicht sogar Nachteile gegenüber einem Analogfilm?
Ein direkter 1:1 Test und Analog-/Digitalvergleich
Ich arbeite überwiegend als Architekturfotograf für Immobilienfotografie und als Business Fotograf in Köln. Da ich keinen echten Bildvergleich, unter gleichen Vorraussetzungen und mit gleichem Objektiv gefunden habe, habe ich meine Canon 650 aktiviert und mich an zu einem Test an den Rhein begeben. Fotografiert habe ich mit Agfa-Photo CT Precisa 100 E6 Diafilm. Die Digitalfotos stammen von der Canon EOS 5D Mark III. Beide Kameras mit gleichem Standort am Rheinufer mit Blick auf den Dom und em gleichen Objektiv, einem Canon EF 70-200 L 2.8 II bei Blende 8. Der Scan der Dias erfolgte auf einen Frontier SP3000 von Fuji. Dieser betrug 6600 pxl und wurde auf die Auflösung der 5DIII (5730 pxl) reduziert.
Dynamikumfang, analog und digitale Über- und Unterbelichtung
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Digitale DSLR vs. Analogfilm
Das sollte heute keine Überraschung mehr sein. Ein Kleinbildfilm kann die gleichen Details einer 30 Megapixel DSLR nicht wiedergeben. Obwohl ich zugeben muss, dass mich die Qualität des Scans sehr beeindruckt hat. Ich hatte mich bei der Wahl des Films zwar bewusst für den Precisa mit 100 ISO und das Dia entschieden, war von den Details dann aber überrascht. Die Auflösung von Diafilmen ist höher, leider haben sie weniger Dynamikumfang wie die Negativfilme und müssen daher auch sehr sorgfältig belichtet werden.
Der Entwicklungsprozess in Negativchemie (Crossen) für Diafilm heisst E-6. Man erhält hierdurch farbrichtige Dias. Der Entwicklungsprozess Negativfilme nennt sich C-41. Ein solcher Film hat eine noch bessere Farbwiedergabe und Tonwertabstimmung. Die Bilder sind „flacher“, haben einen größeren Dynamikumfang und darum ist so ein Film auch leichter zu belichten als das DIA. Beim Dia brechen helle Bereiche schneller aus. Ob es nun der stetigen Weiterentwicklung der Filme geschuldet ist, aber man sieht deutlich, dass sogar der so empfindliche DIA-Film heute „verzeiht“. Sogar bei einer Überbelichtung von 2 Blenden. Da verhält sich eine Digitalkamera trotz größerem Dynamikumfang anders. Bei diesem Vergleich ist das gut zu erkennen.
Die „Kurve“ mit der Film auf Licht reagiert und die dazu im Gegensatz stehende digitale „Gerade“. Analogfotografie hat diesen Verlauf der Dynamik. Ich habe die Über- und Unterbelichtungen gewählt, weil ich finde, an diesem Beispiel kann man den Unterschied zwischen analoger- und digitaler Fotografie gut erkennen. Laden Sie die Bilder auf Ihren PC und schauen Sie sich dazu noch das jeweilige Histogramm an. Aber bei aller Romantik und auch Überraschung, die 5DIII gewinnt bei der Auflösung gegen den Kleinbildfilm. Es bleibt trotzdem mehr als Nostalgie und es ist nicht verwunderlich, dass es immer mehr Fotografen gibt, die Analog-Fotografie sogar für Ihre Kunden anbieten. Im analogen Mittelformat und einem guten Scan sieht das schon anders aus, ein nahezu ähnliches Ergebnis. Wer mehr haben möchte und so richtig staunen, der sollte mal ein Großbild-Dia betrachten und auf eine Leinwand projetzieren oder die Bilder einer analogen Großformatkamera mit einem hochwertigen Trommelscanner digitalisieren. Viele berühmte Naturfotografen auf der ganzen Welt fotografieren auch heute noch mit Großformatkamera und Planfilm. Nicht nur aus Gründen der Zuverlässigkeit solcher Systeme auch bei widrigsten Bedingungen.
Und darum sollte man hin und wieder analog fotografieren
Obowohl auch mir ein Großbild-Dia noch immer den Atem raubt, arbeite ich heute digital. Analogfotografie hat nicht nur etwas Besonderes, es bringt uns wieder näher an das, was Fotografie ausmacht. Sei es, dass man einfach einmal der „Technikwelt“ entfliehen möchte, oder sich die Zeit für DAS FOTO lässt, die man braucht. Auch die Sichtweise verbessert sich bei der analogen Fotografie. Man gibt allem mehr Raum und knippst nicht einfach drauf los.
Fotografieren Sie digital und behalten sie eine „analoge Arbeitsweise“ bei
Diese Art der Fotografie sollte sich jeder erhalten und vielleicht mit der alten Spiegelreflex, oder sogar einer Mittelformatkamera mit Lichtschacht, Zeit verbringen und Bilder machen! Dies war ein Praxistest, keine wissenschaftliche Studie. Ich wollte mit diesem direkten Vergleich den Unterschied zwischen Digitalfotografie und Analogfotografie veranschaulichen.
Das Endresultat, mit ein wenig LR Bildbearbeitung
Ein wenig Lightroom. Beide Bilder in einer Bildgröße, wie sie im Web häufig verwendet wird. Ein sofort sichtbarer Unterschied, auf den ersten oder den zweiten Blick?
Wie schon bei den vorherigen A/B Vergleichen, das linke Foto ist immer die Digitalaufnahme, rechts die Analogfotografie.
Dirk Baumbach, Test von 2016.
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